Infos:
Brauerei: Abtei St. Sixtus, Westvleteren 12, haltbar bis 20/8/2018, 10,2 % Alc. Vol.
Aussehen:
Dunkelbraun fast schwarz, trüb, feinporiger Schaum, ein Rest hält sich bis zum letzten Schluck.
Rezenz und Mundgefühl:
Wärmend, prickelnd.
Geruch:
Trockenfrüchte, Thymian und allerhand Kräuter, belgische Hefe.
Gesamteindruck:
Auf einen malzigen Antrunk folgen allerhand Trockenfrüchte, erste Bitternoten flackern auf, Traubenzucker und Sultaninen machen sich breit, Thymian und andere Kräuter sind zu erahnen, dann kommt eine sanfte Süße auf, gefolgt von etwas säuerlichem. Das Finale wird von Kräuteraromen eingeleitet, dann übernimmt der Hopfen das Regiment. Wenn man schon meint das war es jetzt, kommt ein Nachhall, der das komplexe Aromengeflecht noch mal im Schnelldurchgang erleben lässt. Das Ende ist wieder so malzig wie der Anfang.
Das erinnert mich an die Novelle „die folgende Geschichte“ von Cees Nooteboom wo das Ende auch gleich wieder der Anfang ist.
Schon erstaunlich, das ist das erste Bier, das mich an Literatur erinnert hat.
Was das 12er von anderen Bieren unterscheidet (wir haben natürlich mit den üblichen Kandidaten verglichen, Abt 12, Chimay Grande Reserve und Rochefort 10) ist eine unerreichte Komplexität ab der Mitte. Man nimmt mehr Hopfen in die Hand als die Konkurrenz, Das ist mir schon beim Blonde aufgefallen, aber hier beim 12er ist es, denke ich, der entscheidende Unterschied zur Konkurrenz.
Bestes Bier der Welt? Keine Ahnung, dafür kenne ich zu wenige. Meine Top 5? Auf jeden Fall!
Nach der Verkostung wollte ich das Thema Westvleteren 12 eigentlich vergessen. Aber nach diesen Eindrücken muss ich nochmal versuchen das nachzubrauen und in die Nähe dieses Meisterwerks zu kommen.
Nürnberg, 31.12.2015
Ein Kommentar